Chronik

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr

Im Februar 1875 versammelten sich im Gasthaus Schmid die Bürger der Gemeinde Täfertingen und erklärten sich zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr bereit. Der Beschluss wurde sogleich dem königlichen Bezirksamt Augsburg unterbreitet. Die Bestätigung erfolgte umgehend und die Gründung des Vereins war somit vom 07. März an als amtlich erklärt. Den Vorsitz der 49 Gründungsmitglieder übernahm Bürgermeister Martin Wiedenmann. Der Verein verfügte im Jahr seiner Entstehung über 2 kleine Spritzen, über Schläuche in einer Gesamtlänge von 30 Metern, 5 Dachleitern, 11 Steigerausrüstungen, Karabinergurte, Seile, Schlauchhalter, Dachhaken, 47 Helme sowie 1 Signaltrompete.

 

Folgejahre bis zum 1. Weltkrieg

Bereits 1876 erhielt die Wehr eine neue Saug- und Druckspritze. Außerdem beschaffte der Verein für den Betrag von 47 Mark und 70 Pfenninge die erste Vereinsfahne. Von Beginn an wurde auch ein geregeltes Ausbildungsprogramm mit 8 Übungen pro Jahr durchgeführt. Ein enormer Fortschritt in der Brandbekämpfung war die im Jahre 1911 von der Gemeinde Täfertingen und den umliegenden Ortschaften errichtete Wasserleitung mit 17 Hydrantenanschlüssen. Bis dahin musste das Wasser erst mühsam aus Gräben und Zisternen gepumpt und über weite Strecken zur Brandstätte gekarrt werden.

 

Kriegsjahre 1914-1918 und 1939-1945

Die Kriegsjahre brachten gravierende Änderungen mit sich, da der größte Teil der Feuerwehrleute zum Kriegsdienst einberufen wurde. So reduzierte sich die Zahl der Aktiven bis auf 25 im Jahr 1917. Am 23.11.1937 erfolgte durch die NSDAP die Auflösung der Vereine und die Eingliederung der Feuerwehren in den Staatapparat als technische Hilfsdienste. Die durch die Mobilisierung aller wehrfähigen Männer entstanden Lücken versuchte man mit 14 jährigen Hitlerjungne und Feuerwehrhelferinnen zu schließen. Bis 1947 fanden keine Wahlen mehr statt. Während der schweren Kriegsjahre führte Andreas Rößle sen. die Ortsfeuerwehr.

 

Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg

Nach den Kriegsjahren fand erstmals im November 1945 wieder eine Übung statt. Immerhin verfügte die Mannschaft nun über eine Motorspritze. Durch das verstärkte Engagement der Jugend wurden die anfänglichen Nachwuchssorgen ausgeräumt. Ein besonderes Ereignis war auch die Einweihung der neuen Vereinsfahne beim 80. Gründungsfest im Jahre 1955. Eine wesentliche Erhöhung der Schlagkraft der Wehr brachte das am 27.09.1964 in Dienst gestellte Löschfahrzeug vom Typ LF 8.

 

100-jähriges Gründungsjubiläum

Unter der Schirmherrschaft des Täfertinger Bürgermeisters Eugen Müller feierte die Wehr und mit ihr die gesamte Gemeinde vom 13. bis 15. Juni 1975 ihr 100-jähriges Bestehen. Am Festzug nahmen insgesamt 66 Vereine  teil. Zu den Höhepunkten zählten u.a. auch die Schauübungen und die Veranstaltungen im großen Festzelt.

Die Anforderungen, die heutzutage an eine Feuerwehr gestellt werden, umfassen ein großes Spektrum: Angefangen mit Wassernotdiensten bei schweren Unwettern, Türöffnungen, Tierrettungen oder Insektenbeseitigungen, bis zu Einsätzen bei Verkehrsunfällen, Ölschadenbeseitigungen, Absperrdiensten, Sicherheitswachen und Brandschutzaufgaben, die von kleinen Bränden bis zu großen Wohnungs-, Haus- und Industriebränden reichen. Um zu gewährleisten, dass diese immensen Aufgaben im vollen Umfang erfüllt werden können, müssen zahlreiche Übungen im Laufe des Jahres abgehalten werden.